Mitten im Atlantik liegt die portugiesische Inselgruppe der Azoren. Die handwerkliche Fischerei hat hier nicht nur eine lange Tradition, sondern ist neben Landwirtschaft und Tourismus bis heute ein bedeutender Wirtschaftszweig. Ein achtsamer Umgang mit dem Meer und seinen Ressourcen ist für die Fischer der Azoren eine Selbstverständlichkeit, um ihre eigene Lebensgrundlage nachhaltig zu sichern. Politik und Wissenschaft stehen ihnen dabei aktiv zur Seite.
Die Fischer von APASA, eine Fischereigenossenschaft mit Sitz auf Faial, haben sich auf Thunfisch spezialisiert – vor allem auf Echten Bonito und Weißen Thun. Seit Generationen fangen sie ihren Fisch ausschließlich mit Angelruten. Diese Fischereimethode ist hoch selektiv und beeinträchtigt die Meeresumwelt in keiner Weise. Die Fangsaison geht von Juni bis September, wenn die Thunfischschwärme an den Inseln vorbeiziehen.
Verarbeitet wird der Fisch in einer kleinen, regionalen Manufaktur auf São Jorge. Überwiegend in Handarbeit entstehen hier hochwertige Konserven. Das Unternehmen ist der größte Arbeitgeber der Insel.
Die Fischerei im Überblick
Fanggebiet: 27.10 (Azoren) und 34.1.2 (Madeira)
Fangmethoden: Angelruten
Zielfischarten: Echter Bonito (Katsuwonus pelamis), Weißer Thun (Thunnus alalunga)
Anzahl der Fischer: ca. 40
Anzahl der Schiffe: ca. 10
Größe der Schiffe: max. 30 Meter
Die Naturland Wildfisch Zertifizierung
Am 15. Juli 2019 fand das erste Expertentreffen in Horta auf Faial, Portugal, statt. Die auf Grundlage dieser Expertendiskussion entwickelten projektspezifischen Bewirtschaftungsauflagen stellt Naturland hier für einen Monat bis zum 09.09.2019 zur öffentlichen Diskussion ein.
Die Naturland Richtlinien für die Nachhaltige Fischerei verlangen die Veröffentlichung der relevanten Teile des Inspektionsberichtes mindestens vier Wochen vor der Entscheidung der Naturland Anerkennungskommission über die Zertifizierung einer Fischerei bzw. über Auflagen, die innerhalb einer bestimmten Frist zu erfüllen sind. Die Veröffentlichung soll vor allem einem weiteren Kreis von interessierten Organisationen, Experten und Privatpersonen ermöglichen, die Informationen im Inspektionsbericht zu kommentieren bzw. - sofern eigene Erkenntnisse zu bestimmten Sachverhalten vorliegen - sie auch kritisch zu hinterfragen. Nachdem es keinerlei Bedenken oder Einsprüche gab, wurde nach Prüfung der Faktenlage und Expertenmeinungen ein positiver Zertifizierungsentscheid getroffen
Ansprechperson: Annabel Schuhn