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Wildfang

Nachhaltige Fischerei

Knapp die Hälfte des weltweiten Fischkonsums stammt immer noch aus Wildfängen und nicht aus Aquakultur. Und das ist auch nicht verkehrt, denn Wildfisch und Seafood sind hochwertige, natürlich nachwachsende Ressourcen. Nur müssen wir gut mit ihnen umgehen, damit sie uns auch langfristig erhalten bleiben. Und dabei auch den Lebensraum Wasser fest im Blick haben ebenso wie das Wohl der Menschen, die den Fisch fangen und verarbeiten.

Der Naturland Wildfisch Standard für eine nachhaltige Fischerei gibt dafür den richtigen Rahmen. Im Fokus der Naturland Wildfisch Zertifizierung sind dabei vor allem kleine, handwerkliche und besonders vorbildliche Fischereien. Egal ob auf dem Meer, einem See oder einem Fluss. Die zertifizierte Fischerei profitiert von einem Premium Label. Der Kunde genießt mit gutem Gewissen.

Was ist Naturland Wildfisch

Neben den allgemeinen Regelungen für eine Nachhaltige Fischerei definiert Naturland gemeinsam mit unabhängigen Experten für jede einzelne Fischerei zusätzlich spezifische Bewirtschaftungsauflagen in ökologischer, sozialer und ökonomischer Dimension. Diese ergänzenden Auflagen setzen sich ganz individuell mit den spezifischen Herausforderungen der einzelnen Fischerei auseinander und werden alle zwei Jahre den aktuellen Bedingungen angepasst. Immer im Dialog mit den externen Experten und der Fischerei selbst. Einmal verabschiedet müssen diese Bewirtschaftungsauflagen zu 100 Prozent erfüllt werden. Darüber hinaus verlangt die Naturland Wildfisch Zertifizierung obligatorische soziale Standards auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette. Und nicht zuletzt müssen Naturland Wildfisch-Produkte nach den Naturland Richtlinien für ökologische Produkte verarbeitet und lückenlos kontrolliert werden.

Fact Sheet Nachhaltige Fischerei

Unsere Richtlinien zur nachhaltigen Fischerei

Im Mittelpunkt der Naturland Richtlinien für die Nachhaltige Fischerei stehen die schonende Nutzung der Fischbestände und des gesamten Ökosystems, der Verzicht auf kritische und umweltschädigende Fangmethoden, die Einhaltung von Sozialrichtlinien für Fischer und Angestellte in der Fischverarbeitung, die ökologische Weiterverarbeitung sowie ein öffentlich einsehbares, transparentes Anerkennungsverfahren für alle Teile der Wertschöpfungskette.


Nilbarsch, Tanzania

Mit einer Fläche von 68.800 Quadratkilometern ist der Victoriasee nicht nur der größte, sondern auch der wirtschaftlich bedeutendste See in Afrika. Jährlich werden hier bis zu 1.000.000 Tonnen Fisch gefangen. So gibt der Fischfang vielen Menschen in Tansania, Kenia und Uganda Arbeit und Einkommen. Damit das langfristig auch so bleibt sorgt die Naturland Zertifizierung für eine verantwortliche Befischung der Bestände und verbessert die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Fischereigemeinden.

Brotfisch der Fischer ist der Nilbarsch (auch Viktoriaseebarsch genannt). Der im Schnitt einen Meter lange Raubfisch wird mit Stellnetzen und Haken gefangen und vor Ort handwerklich verarbeitet. Die Naturland Wildfisch Richtlinien sorgen dafür, dass der Nilbarsch-Bestand nachhaltig befischt und das Ökosystem des riesigen Binnensees geschont wird. Die hohen Naturland Sozialstandards steigern die Lebensqualität der Fischer und ihrer Familien. Neben grundlegenden Verbesserungen wie der Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser, Schwimmwesten und einer medizinischen Versorgung werden die Frauen der Fischer zum Bespiel auch beim Zugang zu einer Erwerbsarbeit unterstützt. So lernen sie beispielsweise Schneidern oder verkaufen in eigens gebauten Kantinen Speisen. Durch ihr zweites Einkommen sind die Familien nicht allein vom Erfolg des Fischfangs abhängig. Darüber hinaus wird in die Bildung von Kindern wie von Erwachsenen investiert.

Naturland hat 2008 zusammen mit dem Seafood Importeur ANOVA, dem Verarbeiter ehemals VicFish (jetzt Supreme Perch), der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit GTZ (heute GIZ) und der Beratungsagentur AgroEco in der Region Bukoba (Tansania), am Westufer des Sees, das erste nachhaltige Wildfisch Projekt in die Tat umgesetzt. Alle zwei Jahre werden in Zusammenarbeit mit Experten aus Wissenschaft, Nichtregierungsorganisationen, Wirtschaft, Verwaltung, den Verarbeitern, Fischern und Angehörigen der Fischergemeinden die gemeinsamen Projektspezifischen Bewirtschaftungsauflagen für die regionalen Gegebenheiten diskutiert und neu definiert. Dieser Runde Tisch findet gemeinsam mit allen Naturland zertifizierten Fischereiprojekten am Victoriasee statt und es werden „gemeinsame Projektspezifischen Bewirtschaftungsauflagen“ erarbeitet.

Film über das Naturland Pilotprojekt in Bukoba:

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  • Die Fischereien im Überblick

    • Fangmethoden: Stellnetz mit einer Maschenweite über 15 cm und Hacken in der Größe 9,10 und11.
    • Zielfischarten: Nilbarsch (Lates niloticus)
    • Größe der Schiffe: 12 Meter
  • Bukoba Sustainable Nile Perch Fishery Project

    • Sitz in: Bukoba
    • Naturland zertifiziert seit: 2009
    • Fanggebiet: Nyamkazi, Igabiro, Rushala, Nyanbesiga, Kerebe, Mkaibwa
    • Anzahl der Fischer: 585
    • Anzahl der Schiffe: 195

    2008 wurde in Bukoba, eine Stadt an der Westküste des Victoriasees und die Hauptstadt der Region Kagera, ein Expertentreffen abgehalten, bei dem die Projektspezifischen Bewirtschaftungsauflagen für die weltweit erste Zertifizierung einer Fischerei nach den Naturland Richtlinien für nachhaltige Fischerei erarbeitet wurden. Im Januar 2009 folgten Evaluierungsbesuche durch Vertreter von Naturland und TanCert, der beauftragten Kontrollstelle. statt. Im Mai 2009 ist - nachdem es keinerlei Bedenken oder Einsprüche gab - nach Prüfung der Faktenlage und Expertenmeinungen ein positiver Zertifizierungsentscheid getroffen worden.

  • Alpha Tanzania Sustainable Nile Perch Fishery Project Mwanza

    • Sitz in: Mwanza
    • Fanggebiet: Ihale und Mchangani Kome
    • Anzahl der Fischer: 129
    • Anzahl der Schiffe: 43

    Am 29. und 30. Juli 2010 wurde in Mwanza, der größten Stadt am tansanischen Südufer des Victoriasees, ein Expertentreffen abgehalten, bei dem die Projektspezifischen Bewirtschaftungsauflagen für die Zertifizierung erarbeitet wurden. 2010 folgten Evaluierungsbesuche durch Vertreter von Naturland und TanCert, der beauftragten Kontrollstelle. Die abschließenden, unabhängigen Inspektionen fanden 16.-22. April 2011 durch TanCert statt.

  • NPF Sustainable Nile Perch Fishery Mwanza

    • Sitz in: Mwanza
    • Naturland zertifiziert seit: 2011
    • Fanggebiet: Ihale und Kigangama
    • Anzahl der Fischer: 129
    • Anzahl der Schiffe: 43

    Am 9. und 10. Januar 2011 wurde in Mwanza, der größten Stadt am tansanischen Südufer des Victoriasees, ein Expertentreffen abgehalten, bei dem die Projektspezifischen Bewirtschaftungsauflagen für die Zertifizierung erarbeitet wurden. 2011 folgten Evaluierungsbesuche durch Vertreter von Naturland und TanCert, der beauftragten Kontrollstelle. Die abschließenden, unabhängigen Inspektionen fanden 5. - 10. September 2011 sowie am 9. März 2013 durch TanCert statt.

    Die Ergebnisse aller Expertentreffen wurden von der Naturland Richtlinienkommission übernommen und in die Kontrollschecklisten übertragen.

Bewirtschaftungsauflagen

Die Naturland Richtlinien für die Nachhaltige Fischerei verlangen die Veröffentlichung der relevanten Teile des Inspektionsberichtes mindestens vier Wochen vor der Entscheidung der Naturland Anerkennungskommission über die Zertifizierung einer Fischerei bzw. über Auflagen, die innerhalb einer bestimmten Frist zu erfüllen sind. Die Veröffentlichung soll vor allem einem weiteren Kreis von interessierten Organisationen, Experten und Privatpersonen ermöglichen, die Informationen im Inspektionsbericht zu kommentieren bzw. - sofern eigene Erkenntnisse zu bestimmten Sachverhalten vorliegen - sie auch kritisch zu hinterfragen. Nachdem es keinerlei Bedenken oder Einsprüche gab, wurde nach Prüfung der Faktenlage und Expertenmeinungen ein positiver Zertifizierungsentscheid getroffen.

Seelachs, Deutschland

Zertifiziert sind zurzeit zwei deutsche Schiffe, die in der Nördlichen Nordsee vor allem Seelachs, aber auch Schellfisch und Seehecht mit semipelagischen Scherbrettnetzen fischen. Meist vom dänischen Hafen Hanstholm aus starten die Schiffe zu mehrtägigen Fangfahrten. Noch an Bord werden die Fische ausgenommen und auf Eis gelagert, die weitere Verarbeitung erfolgt an Land.

Die Fischerei im Überblick

  • Fanggebiet: FAO 27, Nördliche Nordsee und Skagerrak 4a, b und 3a20
  • Fangmethoden: Pelagisches und semipelagisches Scherbrettnetz
  • Zielfischarten: Seelachs (Pollachius virens), Schellfisch (Melanogrammus aeglefinus), Seehecht (Merluccius merluccius)
  • Anzahl der Fischereibetriebe: 2
  • Anzahl der Schiffe: 2 (IRIS, Janne Kristin)
  • Größe der Schiffe: ca. 40 Meter

Diese hoch selektive Seelachsfischerei bemüht sich beispielhaft, ihren Einfluss auf das Meeresökosystem möglichst gering zu halten. So werden spezielle Netze mit geringerer Garnstärke und großen Maschenweiten verwandt. Die leichteren Netze minimieren den Spritverbrauch ebenso wie die Bodenberührung. Nicht zuletzt geben die größeren Maschen kleineren Jungfischen die Chance zu entweichen. Die Beschränkung auf bestimmte "Fangkorridore" erfolgt auf Basis detaillierter Seekarten und Expertenmeinungen.

Bewirtschaftungsauflagen

Die Naturland Richtlinien für die Nachhaltige Fischerei verlangen die Veröffentlichung der relevanten Teile des Inspektionsberichtes mindestens vier Wochen vor der Entscheidung der Naturland Anerkennungskommission über die Zertifizierung einer Fischerei bzw. über Auflagen, die innerhalb einer bestimmten Frist zu erfüllen sind. Die Veröffentlichung soll vor allem einem weiteren Kreis von interessierten Organisationen, Experten und Privatpersonen ermöglichen, die Informationen im Inspektionsbericht zu kommentieren bzw. - sofern eigene Erkenntnisse zu bestimmten Sachverhalten vorliegen - sie auch kritisch zu hinterfragen. Nachdem es keinerlei Bedenken oder Einsprüche gab, wurde nach Prüfung der Faktenlage und Expertenmeinungen ein positiver Zertifizierungsentscheid getroffen.

Scholle, Dänemark

Das kleine Küstendorf Thorupstrand liegt im äußersten Nordwesten von Dänemark. Einen Hafen sucht man hier vergebens. Wie schon im Mittelalter gehen die Fischer der Thorupstrand Fischereigenossenschaft vom Strand aus auf Fischfang. Eine landbasierte Winde zieht die in der Tradition der Wikinger gebauten Schiffe ins Wasser und zurück auf den Strand.

Die Fischerei im Überblick

  • Fanggebiet: FAO 27, Skagerrak 3.a. und Zentrale Nordsee 4.b
  • Fangmethoden: Stellnetz und Snurrewade (Danish Seine)
  • Zielfischarten: Scholle (Pleuronectes platessa). Bei Kabeljau (Gadus morhua) ist die Naturland Zertifizierung vorübergehend suspendiert.
  • Anzahl der Fischer: 30
  • Anzahl der Schiffe: 8
  • Größe der Schiffe: 12 – 14 Meter

Mit Stellnetzen und Snurrewaden (Danish Seine) wird vorrangig auf Scholle gefischt. Dabei entfernen sich die Schiffe kaum weiter als 25 Seemeilen von der Küste und sind so innerhalb eines Tages mit ihrem frischen Fang zurück am Strand. Zum Teil wird der Fisch vor Ort von der Genossenschaft selbst verarbeitet und direkt verkauft. Der größte Teil wird aber über die Auktion im nahe gelegenen Hanstholm vermarktet.

Gemeinsam und zu gleichen Teilen verfügen die Thorupstrand Fischer über die Fischereiquoten der Genossenschaft. In einem flexiblen System werden die Quoten jährlich untereinander aufgeteilt. Darüber hinaus vereinfacht das sogenannte "boat sharing", den Einstieg in die Fischerei, vor allem für junge Fischer. Denn jeder Fischer, egal ob Bootseigner oder einfaches Crewmitglied, wird zu gleichen Teilen am Gewinn beteiligt.

Bewirtschaftungsauflagen

Die Naturland Richtlinien für die Nachhaltige Fischerei verlangen die Veröffentlichung der relevanten Teile des Inspektionsberichtes mindestens vier Wochen vor der Entscheidung der Naturland Anerkennungskommission über die Zertifizierung einer Fischerei bzw. über Auflagen, die innerhalb einer bestimmten Frist zu erfüllen sind. Die Veröffentlichung soll vor allem einem weiteren Kreis von interessierten Organisationen, Experten und Privatpersonen ermöglichen, die Informationen im Inspektionsbericht zu kommentieren bzw. - sofern eigene Erkenntnisse zu bestimmten Sachverhalten vorliegen - sie auch kritisch zu hinterfragen. Nachdem es keinerlei Bedenken oder Einsprüche gab, wurde nach Prüfung der Faktenlage und Expertenmeinungen ein positiver Zertifizierungsentscheid getroffen.

Thunfisch, Azoren

Mitten im Atlantik liegt die portugiesische Inselgruppe der Azoren. Die handwerkliche Fischerei hat hier nicht nur eine lange Tradition, sondern ist neben Landwirtschaft und Tourismus bis heute ein bedeutender Wirtschaftszweig. Ein achtsamer Umgang mit dem Meer und seinen Ressourcen ist für die Fischer der Azoren eine Selbstverständlichkeit, um ihre eigene Lebensgrundlage nachhaltig zu sichern. Politik und Wissenschaft stehen ihnen dabei aktiv zur Seite.

Die Fischerei im Überblick

  • Fanggebiet: 27.10 (Azoren) und 34.1.2 (Madeira)
  • Fangmethoden: Angelruten
  • Zielfischarten: Echter Bonito (Katsuwonus pelamis), Weißer Thun (Thunnus alalunga)
  • Anzahl der Fischer: ca. 40
  • Anzahl der Schiffe: ca. 10
  • Größe der Schiffe: max. 31 Meter

Die Fischer von APASA, eine Fischereigenossenschaft mit Sitz auf Faial, haben sich auf Thunfisch spezialisiert – vor allem auf Echten Bonito und Weißen Thun. Seit Generationen fangen sie ihren Fisch ausschließlich mit Angelruten. Diese Fischereimethode ist hoch selektiv und beeinträchtigt die Meeresumwelt in keiner Weise. Die Fangsaison geht von Juni bis September, wenn die Thunfischschwärme an den Inseln vorbeiziehen.

Verarbeitet wird der Fisch in einer kleinen, regionalen Manufaktur auf São Jorge. Überwiegend in Handarbeit entstehen hier hochwertige Konserven. Das Unternehmen ist der größte Arbeitgeber der Insel.

Bewirtschaftungsauflagen

Die Naturland Richtlinien für die Nachhaltige Fischerei verlangen die Veröffentlichung der relevanten Teile des Inspektionsberichtes mindestens vier Wochen vor der Entscheidung der Naturland Anerkennungskommission über die Zertifizierung einer Fischerei bzw. über Auflagen, die innerhalb einer bestimmten Frist zu erfüllen sind. Die Veröffentlichung soll vor allem einem weiteren Kreis von interessierten Organisationen, Experten und Privatpersonen ermöglichen, die Informationen im Inspektionsbericht zu kommentieren bzw. - sofern eigene Erkenntnisse zu bestimmten Sachverhalten vorliegen - sie auch kritisch zu hinterfragen. Nachdem es keinerlei Bedenken oder Einsprüche gab, wurde nach Prüfung der Faktenlage und Expertenmeinungen ein positiver Zertifizierungsentscheid getroffen.

Schritte zur Zertifizierung

Informationsaustausch

Der erste Schritt zu einer Zusammenarbeit ist der Austausch von Informationen. Naturland bietet interessierten Fischereien und Verarbeitern detaillierte Informationen zur allgemeinen Arbeit von Naturland und zu den technischen und formalen Aspekten der Zertifizierung. Die interessierten Fischereien werden zunächst aufgefordert, ihren Betrieb, ihre Arbeit und ihr Unternehmen vorzustellen. Dazu wird Naturland einen Ersterfassungsbogen an die interessierte Fischerei schicken. Der Ersterfassungsbogen soll behilflich sein, die wichtigsten Informationen und Daten zum Betrieb zu erfassen.

Erstbesuch

Der nächste Schritt ist ein Besuch der Fischerei durch einen Vertreter von Naturland, der einer ersten Evaluierung dient. Auf diese Erstevaluierung folgt eine detaillierte Agenda. Das Ziel des Besuchs ist es, einen Eindruck von der Situation vor Ort zu bekommen und die notwendigen Schritte zur Zertifizierung mit allen beteiligten Parteien zu erarbeiten. Darüber hinaus dient die Erstevaluierung auch dazu, die Expertenrunde vorzubereiten.

Expertenrunde

Neben den allgemeinen Auflagen zur nachhaltigen Fischerei, werden spezifische Auflagen für jede individuelle Fischerei entwickelt. Die Auflagen resultieren aus dem Expertentreffen, die jede Fischerei veranstalten muss. Naturland ist es vorbehalten, die Vorschläge der Fischerei oder einer dritten Partei für das Expertentreffen zu akzeptieren oder diese mit Begründung zurückweisen oder zu verlangen, dass Änderungen vorgenommen werden. Die Experten auf der Liste sollten folgende Gebiete abdecken:

  • Wissenschaftliche Institutionen
  • Fischereibehörden
  • (NGO)
  • Unternehmen aus der Fischerei- und Verarbeitungsindustrie

Um sicher zu stellen, dass die Anforderungen, die für die spezifischen Auflagen entwickelt wurden, stets aktualisiert werden, wird das Expertentreffen alle zwei Jahre wiederholt

Kontrolle
und Zertifizierung

Naturland veröffentlicht den für die Öffentlichkeit relevanten Teil des Inspektionsberichts auf seiner Homepage, um so ein möglichst großes Publikum zu erreichen. Dieser Teil des Inspektionsberichts wird mindestens vier Wochen veröffentlicht. Es wird dem Betrieb ermöglicht, sich zu den Vorbehalten zu äußern.

Im Fall einer Einigung zu einer zukünftigen Kooperation wird Naturland eine Inspektion der Fischerei bei einer unabhängigen und akkreditierten Kontrollstelle beauftragen.

Auf Grundlage des Kontrollberichts entscheidet Naturland, ob das Unternehmen zertifiziert wird.  Die Kontrolle erfolgt im Jahresturnus. Entsprechend wird die Zertifizierung jährlich erneuert.

Kosten

Die Kosten, die für das Unternehmen entstehen, ergeben sich aus folgenden Positionen: dem Aufwand und den Reisekosten des Erstbesuchs, dem jährlichen Naturland Mitgliedsbeitrag, den Kontrollkosten, die je nach Kontrollstelle variieren können, sowie der Lizenzgebühr für die Zeichennutzung. Grundlage ist ein Unterlizenzvertrag, den das Unternehmen mit der Naturland Zeichen GmbH direkt abschließt.